Kantersieg ohne echten mannschaftlichen Aufwand...!

+++ Jammern auf hohem Niveau, aber... +++

+++ ...Defizite noch und nöcher...! +++

SC Alstertal-Langenhorn vs. 1. FC Quickborn

1    :     7
(0:2)

Unsere Tore schossen:
Marc Brunkhorst (2), Jannik Friedrich (2), Jannis Gries (2), Emre Aydin

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Fotos (c) 2015 - JK
[ >>> 8 Stk. <<< ]


Glücklicherweise hat der Autor dieser Zeilen keine Zeit, den Spielbericht - wie üblich - unmittelbar nach Spielende der Begegnung zu schreiben. Beim SC Alstertal-Langenhorn (2.A / LL) gewannen wir zwar deutlich, aber trotz des klaren Erfolges und der Behauptung der Tabellenspitze gab es viele, viele Defizite zu beobachten...! Und vor allem war - bis auf wenige spielerische Highlights, die auch fast ausnahmslos zu Toren führten - das Spiel bescheiden...! Eine Nacht drüber schlafen macht sich wohl ganz gut...!

Die Messlatte nach dem erfolgreichen Spitzenspiel gegen den SC Sternschanze lag hoch. Die tolle Leistung zu wiederholen war kaum zu erwarten. Wir hatten unsere Prioritäten aber auch darauf gelegt, unsere Fehler abzustellen und insbesondere den Beginn der Partie nicht erneut zu verschlafen.

Insofern gibt es deshalb Positives vom Kick - mehr war es wirklich nicht - beim SCAL zu berichten, weil wir dieses Mal loslegten wie die Feuerwehr. Gleich mit Anpfiff des jungen Schiedsrichters (Florian Hiller, Foto) von Eintr. Norderstedt übernahmen wir auf dem wunderbaren Kunstrasenplatz das Kommando.

Aber bereits hier zeigte sich, dass wir in Sachen Körpersprache nur auf Sparflamme unterwegs waren, denn nicht weniger als vier (!) hochkarätige Torchancen ließen wir in den ersten sechs (!) Minuten aus. Das "orange-schwarze" Engagement war erkennbar, aber der Wille in Sachen Torgeilheit und den Aufwand in Zählbares umzumünzen, war alles andere als zufriedenstellend. Im Gegenteil, da kann man als Trainer schonmal verzweifeln, vor allem in Anbetracht der vorherigen Spieltages, wo uns die lachse Einstellung beinahe Punkte kostete.

Bei der ersten nennenswerten Szene kann man noch von Pech sprechen, als der gute Freistoß von Jan-Ole Petersen (2.) durch einen SCAL-Verteidiger an die Querlatte befördert wurde. Beim "2. Ball" war Linus Braun dann zwar präsent, aber - wie am Vorwochenende - zu unkonzentriert im Abschluss, so dass der Keeper der Gastgeber "Dankeschön" sagte. Hier waren gearde einmal 100 Sekunden gespielt.

Keine zwei Minuten später schosse Emre Aydin (4.) dann in die Maschen, aber das Tor fand wegen eines unnötigen Fouls von Tasos Pappas' keine Anerkennung, nachdem Marc Brunkhorst wunderbar vorbereitete. Den Zweikampf ahndet sicherlich nicht jeder Unparteiische, aber dem SR ist hier sicherlich kein Vorwurf zu machen. Wir setzten uns indes in der SCAL-Spielhälfte fest.

Zu nächsten "100%igen" dauerte es dieses Mal keine Zeigerumdrehung, denn Marc Brunkhorst (5.) scheiterte mit seinem Abschluss aus 20m nur knapp. Die anschließende noch wesentlich größere Chance, auf die Führung wurde dann ebenfalls von Marc Brunkhorst vergeben, der nach Vorarbeit von Emre Aydin (6.) wieder scheiterte und so zu Werke ging, als sei das Spiel bereits zu unseren Gunsten entschiden. Auf der Trainer- und Auswechselbank machte sich bereits Unruhe breit, wie fahrlässig wir mit unseren Möglichkeiten umgingen...!

Immerhin konnte eben jener Marc Brunkhorst dann zwei dicke Ausrufezeichen setzen und per Doppelschlag das Ergebnis auch dem Spielverlauf anpassen. Das 0:1 (9.) war ein klasse Spielzug aus der eigenen Abwehr heraus, nachdem Bjarne Kruse die Spieleröffnung übernahm wie wir es besprochen hatten und Linus Braun in Szene setzte, der in der "schraffierten Fläche" mächtig Tempo machte und uneigennützig den besser postierten Sturmpartner bediente. Nach einer Viertelstunde dann bereits die Vorentscheidung, die aus unserer Sicht dennoch ganz schön spät kam...! Das 0:2 (15.) wurde ebenfalls von Linus Braun vorbereitet. Hierbei bewies Marc Brunkhorst sein Torjägernäschen und chippte die Kugel gefühlvoll ins lange Eck. Sehenswert.

Was dann allerdings passierte wäre mit Arbeitsverweigerung ganz treffend beschrieben, denn es ruhten sich quasi alle "FCQer" auf der Führung aus und lhenten sich in ihrer Komfortzone zurück. Die Folge war die Aufgabe unserer Dominanz und zunehmende Verlagerung des Spielgeschehens ins Mittelfeld, aber auch nur deshalb selten weiter, weil unsere "4er-Kette" - zumindest 3/4 davon - und vor allem die Innenverteidigung um Bjarne Krsue und Geburtstagskind Felix Keßler einen guten Job machte, obwohl die sechs (!) Spieler davor beinahe an ihrer Passivität starben. Glücklicherweise waren die Langenhorner nicht sehr gefährlich im letzten Drittel und erst recht im Abschluss, so dass sich viele sehenswerte und gut vorgetragene Angriffe mit viel Kurzpassspiel quasi von selbst erledigten. Dennoch kann es nicht unser Anspruch sein, den Gegner so stark aufkommen zu lassen. Das war grauenvoll und hätte auch bestraft werden können / müssen.

Ein erstes Ausrufezeichen der Gastgeber hatten wir dann nach einem - natürlich unnötigen und von Vahit Shasivari völlig übermotiviert verursachten - Freistoß (22.) auf der Stirn, aber es schien niemanden der "Orange-Schwarzen" auf dem Platz zu stören. Unser Torwart war ebenso unkonzentriert und konnte den Freistoß erst im Nachfassen festhalten. Zwei SCAL-Stürmer liefen intuitiv zum "2. Ball", während ganz Quickborn träumte. Ähnlich dämlich war es kurz zuvor, als Paul Maier (18.) unabsichtlich Amok lief, als er einen Flankenball abfangen wollte und dabei 12-13m vor dem eigenen Gehäuse einen SCAL-Spieler im Flug zu Boden brachte. Es wäre ein sehr harter Strafstoß gewesen, auf der anderen Seite will man selbst hier einen "11m" haben. Und: Im Mittelfeld wird so ein Körperkontakt auch gepfiffen, auch wenn keine Absicht vorliegt...!

In der 29. Spielminute hatten wir nach minutenlangem Leerlauf wieder eine ganz dicke (Konter-)Chance, aber der Pechvogel der letzten beiden Spiele, Linus Braun, war wieder nicht vom Glück verfolgt. Sein Schuss wurde kurz vor der Linie geblockt. Auch Emre Aydin setzte quasi freistehend den Abpraller aus kurzer Distanz neben das Tor.

Bis zur Pause stellten wir das "Fussispielen" dann wieder ein und überließen das Mittelfeld den Gastgebern. Unfasslich. Und passend zu unserer Leistung nun eine noch unfasslichere Entscheidung des Schiedsrichters, der irrwitzigerweise auf "Rückpass zum Torwart" entschied, als Felix Keßler im eigeen Strafraum nach einem Standard so angeschossen wurde, dass der Ball auf den eigenen Kasten flog. FCQ-Torwart Paul Maier konnte so gerade noch die Hände hochreissen, umd en Ball vorm Einschlag knapp unter die Latte zu verhindern. Der Unparteiische wollte - auch nach dem Spiel - ernsthaft nicht von der These abweichen, dass dieser halbe Pressschlag-Torschuss eine "kontrollierte Rückgabe" sei. Sorry, aber selbst unsere Gegner bepissten sich beinahe vor Lachen. Wenn man bedenkt, dass diese Regel erst 1992 mit dem Hintergrund, das Zeitspiel zu unterbinden, weil früher ständig zurück zum Torwart in dessen Arme gespielt wurde, eingeführt wurde, ist die Entscheidung auf indirekten Freistoß an der "5m-Linie" wahrlich irrwitzig. Immerhin hatten wir das Glück, dass der SCAL dieses Geschenk (35.) nicht annahm respektive unsere elfköpfige (!) Mauer die Kugel zur Ecke lenken konnte. Gute fünf Minuten später hatten Langenhorner eine Tripple-Chance (40.) zum Anschlusstreffer, als Vahit Shasivari ernuet keine gute Figur abgab, aber auch aus dem Mittelfeld keine Unterstützung fand. Dennoch war die Zweikampfführung in dieser Szene viel zu hektisch. So landete der Ball gleich drei Mal bei ein und demselben Spieler, der aber nicht kaltschnäuzig abschloss und wir wieder "Danke" sagen mussten, dass unsere Zwei-Tore-Führung weiter Bestand hatte. Dass diese Mentalität in die Hose gehen kann, haben wir allzu häufig erlebt, so dass das Kopfschütteln bei Trainer und FCQ-fans nicht gerade gering ausfiel. Manche Köpfe zucken noch immer...!

Wohl dem Trainer, der eine gute Bank hat, denn zur Halbzeit gab es nicht nur treffende Worte für die Truppe, sondern auch zwei Spielerwechsel, die für reichlich leben sorgen sollten. Neben Jannis Gries für Marc Brunhorst kam der Matchwinner des Vorwochenendes in die Partie. Jannik Friedrich, der Emre Aydin ersetzt, stand trotz seines Titels "Schanzen"-Tod nicht in der Startelf. Zum einen hatte dies taktische Gründe, weil wir im Sturmzentrum gegen die erwartet dicht gestaffelte SCAL-Defensive mit Geschwindigkeit zum Erfolg kommen wollten, was aber nur selten gelang, weil wir viel zu häufig durch die Mitte agierten. Zum anderen war unser "Sturmtank" - wie ihn "elbkick.tv" vor Wochenfrist im +++ Spielbericht FCQ vs. SCS +++ [ hier klicken ] betitelte - "nur" zwei Mal in dieser Woche beim Training...! Luxusprobleme für einen Trainer, der seit Saisonbeginn stets versucht, Trainingsbeteiligungen und -leistungen zu belohnen. Durch eine leichte Grippe war Jannik Friedrich allerdings eh nicht bei 100% und für 90min spielbereit.

Statt zu schmollen, drehte unser "Reservist" dann richtig am Rad und schnürte kurz nach seiner Einwechslung einen weiteren "Doppelpack" durch seine Tore zum 0:3 (51.) nach sensationeller 50m-Vorlage von Felix Keßer und zum 0:4 nach überragender Vorarbeit von Linus Braun (54.). Binnen drei Minuten war der Drops also gelutscht und wir mussten uns zumindest nicht mehr um die Punkte sorgen. Diese waren nunmehr im Sack.

Leider war dies auch wieder das Zeichen, weniger zu tun und weniger für dieses Spiel zu investieren. So dauerte es bis zu den nächsten Großchancen relativ lange. Und wieder traf ein Joker. Und wieder schnürten wir einen "Doppelpack". Dieses Mal war Mit Jannis Gries der andere Einwechselspieler dran, der von Linus "Assist" Braun mustergültig bedient wurde und das 0:5 (70.) markierte. Nur sechs Minuten später war das halbe Dutzend dann voll und Jannis Gries erzielte das 0:6 (76.) nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Benett Gediehn, der für den verletzten Johannes Pergande kam, der von seinem Mitspieler Tasos Pappas in Schwierigkeiten gebracht wurde und - so wie es aussieht - glücklicherweise keine ernsthaften Blessuren davontrug.

Eine ganz dicke Möglichkeit bot sich dem SCAL in der 80. Spielminute, als der Treffer quasi schon notiert war, aber der eingewechselte Innenverteidiger, Daniel Bruhn, der von seiner schweren Grippe wieder genesen ist und auch eine Viertelstunde Spielpraxis bekam, rette den Ball auf der Torlinie mit starkem Einsatz.

Kurz vor Ende der Partie holte sich dann ein SCAL-Spieler noch einen - nicht nur am Spielstand gemessen - "Roten Karton" (83., Beleidigung), was uns aber nicht daran hinderte, den Ehrentreffer zuzulassen. In Überzahl. Das 1:6 (84.) respektive der Ehrentreffer wa aber sicherlich mehr als verdient. Wir konnten froh sein, dass dies nicht bei einem engeren Spielstand passierte. Wer weiß, was dann passiert wäre...?! Den alten Abstand stellte dann Emre Aydin wieder her und traf nach Vorlage von Jannis Gries zum 1:7-Endstand (90.) in der Schlussminute.

Der Kantersieg brachte - zumindest aus Trainersicht - irgendwie ein ungutes Gefühl mit sich, denn die Leistung war alles andere als überragend. Jeder "FCQer" tat nicht mehr als nötig und echte mannschaftliche Geschlossenheit fand nicht statt - und wenn dann nur phasenweise. Das mag Jammern auf hohem Niveau sein, zumal der SCAL bis dato nicht als Schießbude in der Landesliga aufgefallen war, aber Leistung und Ergebnis waren sehr unterschiedlich am Samstagmittag. Lediglich die Leistungend er Einwechselspieler sowie die zum Teil geil herausgespielten Treffer entschädigten für den erlittenen Augenkrebs...!!! Wie dem auch sei: Über die Osterferien bleiben wir auf jeden Fall am Platz an der Sonne. In drei Wochen geht es mit einem Heimspiel (SC Schwarzenbek) weiter.

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*update*
>>> Abbruch in Tornesch vs. Wilhelmsburg nach ca. 60min nach (Kopf-)Verletzung des FCU-Keepers in Folge eines Zusammenpralls mit einem SVW-Stürmer auf Wunsch der "schockierten" Tornescher. Spielstand bei Abbruch: 2:4...!

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Aktualisiert (Mittwoch, den 01. April 2015 um 23:12 Uhr)