Konstruktive Kritik, sinnige Sichtweisen und erstaunliche Erkenntnisse

+++ HEUTE +++ HEUTE +++ HEUTE +++
Diskussion + Analyse eines möglichen "Aufstiegsmodells 2020"

Montag, 24.01.2011 - 20.00 Uhr
>>> HSV Barmbek-Uhlenhorst - Vereinsheim <<<
[ Steilshooper Str. 210a, 22307 Hamburg ]

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+++ Sichtweise eines St. Paulianers +++
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Liebe Sportfreunde,
recht herzlich möchten wir uns bedanken - und zwar bei allen Teilnehmern der gestrigen Veranstaltung: "Der nächste Schritt" war auch ein solcher und führte neben der Aufführung der vielen bekannten Probleme auch zu ersten entsprechenden Lösungsansätzen. Dabei konnten wohl alle knapp 40 (!) Teilnehmer auch zahlreiche neue sinnige Sichtweisen in Erfahrung bringen, so dass wir ein durchaus positives Fazit ziehen können.

Nach der Eröffnung unseres ersten Treffens um kurz nach 20.00 Uhr und einer kurzen Einführung in die Thematik

Entwicklung im Jugendfußball nach der "Aufstiegsreform" (2007) und der Wunsch nach einer Verbesserung respektive Optimierung des Systems

kam es zum erwünschten Austausch der Gedanken. Die u.a. Einleitung von JK fand dabei wie schon der

+++ "Offene Brief" an den HFV inkl. Reaktionen +++
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im August des vergangenen Jahres rege Zustimmung der anwesenden Trainer, Betreuer, (stellvertretenden) Jugendleiter und sonstigen Gäste aus den Vereinen aller Leistungs- und Breitensportbereiche sowie allen "Himmelsrichtungen" in und um Hamburg.

Dass es nach dieser ersten Zusammenkunft noch keine detaillierte Ergebnisse zu vermelden gibt, stellt sich dabei keineswegs als Problem dar, denn zunächst sollten einmal alle kritischen Punkte - siehe u.a. Protokoll - auf den Tisch, mit denen wir uns nunmehr konstruktiv auseinanderzusetzen wissen.

Die vielleicht erstaunlichste Erkenntnis des Abends dann allerdings kurz vor dem Ende unseres Treffens um ca. 23.00 Uhr, als der Termin des "HFV-Jugendverbandstages" vom anwesenden HFV-Geschäftsstellenmitarbeiter, Heiko Arlt, benannt wurde. Ungewöhnlich "früh" wird dieses Jahr getagt, beraten und nicht zuletzt auch abgestimmt: Bereits am Dienstag, 29.03.2011 - so der mittlerweile fixe Termin (Zeit+Ort folgen) - wird es also zum "Tag der Entscheidung(en)" kommen...?! WICHTIG: Nach einem Anruf aus der Geschäftsstelle am Mittwochmittag wurde korrigierend darauf hingewiesen, dass entsprechende Anträge zwar idealerweise, aber nicht zwingend im Vorfeld eingereicht werden müssten. Letztlich reiche - lt. Heiko Arlt - ein Tag vorher aus. Die genannten Fristen (= 4 bzw. 8 Wochen) gelten nur für den "normalen", nicht aber den Jugendverbandstag.

Dennoch wird unser zweites Treffen bereits in zwei Wochen stattfinden:

Montag, 24.01.2011 - 20.00 Uhr
>>> HSV Barmbek-Uhlenhorst - Vereinsheim <<<
[ Steilshooper Str. 210a, 22307 Hamburg ]

Wir  e r w a r t e n  von Euch, dass Ihr im Sinne des HFV-Jugendfußballs dann nicht nur erneut selbst erscheint, sondern auch entsprechend innerhalb Eures Vereins diskutiert und werbt sowie unsere dann vorgestellten Vorschläge entsprechend erörtert. Unsere Ideen und Eure Kommentare respektive Änderungsvorschläge werden dann richtungsweisenden Charakter haben, ob und wie die "Aufstiegsreform" korrigiert oder mindestens verbessert werden kann und ob es dann zu dem aviserten Austausch mit dem HFV kommen wird, den uns die gleich fünf anwesenden Mitarbeiter des Verbandes - siehe u.a. Teilnehmerliste - in Aussicht stellten.


Mit sportlichen Grüßen
Thomas Ohls
HSV Barmbek-Uhlenhorst

Mobil 0176 - 48 62 45 34


Jan Ketelsen
1. FC Quickborn
Mobil 0163 - 914 38 59


Einleitung von JK vor der offenen Runde mit allen Teilnehmern

"Zunächst muss ich leider alle Anwesenden enttäuschen oder auch erleichtern, die erhofft oder auch befürchtet haben, dass wir heute hier ein Patentrezept vorstellen, das alle Probleme, die es offensichtlich im Jugendfußball im Bereich des Hamburger Fußballverbandes gibt, durch dieses erste Treffen, dem vermutlich und hoffentlich noch weitere Termine folgen, gelöst werden. Nach Erstellung respektive Veröffentlichung des „Offenen Briefes“ mit meiner persönlichen Sichtweise der Entwicklung des HFV-Jugendfußballs in seiner Gänze seit der Einführung der „Aufstiegs- und Jahrgangsreform“ im Jahr 2007 gab es eine Vielzahl an Rückmeldungen, die meine Sicht der Dinge bestätigten und für eine überwältigende Zahl an schriftlichen und mündlichen Reaktionen zum Thema sorgten. Erfreulicherweise auch nicht selten mit entsprechenden Vorschlägen der Optimierung, Korrektur oder gar einer (Re-)Reformierung. Das war in seiner Vielzahl bereits sehr konstruktiv. Nur selten hatte ich den Eindruck, dass hier nach dem Credo „Alles Neue ist schlecht“ geredet bzw. geschrieben wurde, sondern vielmehr ein „Ohnmachtsgefühl“ der Vereinsverantwortlichen und Vereinsmitarbeiter zum Ausdruck gebracht wurde, die sich durch die blitzartige Einführung der „Aufstiegsreform“ – trotz der vorherigen Ausspracheabende – überrumpelt sahen. Mögliche fadenscheinige Begründungen („auf Druck des DFB“) haben vor der Abstimmung auf dem Jugendverbandstag vor knapp vier Jahren hier Meinungen nachhaltig beeinflusst. Die Veränderungen waren nicht nur einschneidend, sondern auch bzw. vor allem mit den Erfahrungswerten der vergangenen dreieinhalb Jahre auch unverständlich.

Der sogenannte Leistungsbereich (Verbandsliga / Landesliga) verkommt durch das „Vererbungsrecht“ zur Farce. Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Kindern und Jugendlichen kreuzt sich mit den Interessen der Vereine, erspielte Plätze auf keinen Fall verlieren zu wollen (Stichwort: „HT 16“ als negativstes aller Beispiele). Die nicht nur wahrgenommene, sondern faktische - freundlicherweise als „Wechselfreudigkeit“ bezeichnete – Spieler- / Mannschaftsfluktuation hat das „Niveau“ des Herrenbereiches mittlerweile deutlich überschritten. Nicht die Ausbildung der Spieler steht im Vordergrund, sondern die Planung und Durchführung von Sichtungstrainingseinheiten. Die Ungerechtigkeit der „Doppeljahrgänge“, wo insbesondere im D- und C-Juniorenbereich, aber auch noch in der B-Jugend, die physischen Eigenschaften über Sieg und Niederlage bestimmen, ist nicht nur für die Trainer und Betreuer, sondern auch für die Eltern und zu allererst für die Spieler selbst unverständlich zu vermitteln. Dass aber die Auswahlmannschaft des HFV / DFB hier in eigenen Jahrgangsmannschaften spielen, erschließt sich selbst Fachleuten nicht. Doch auch „Quer- und Doppelaufstiege“ sorgen für Verwirrung – nicht zuletzt auch beim HFV selbst. Die mehrseitigen Regularien in Sachen „Aufstiegsrecht“ sind so untransparent wie unverständlich – nicht zuletzt auch für die HFV-Mitarbeiter. Dass Aufstiege nicht auf dem Platz, sondern auf dem Papier entschieden werden, ist den Spielern schwer zu vermitteln. Die „vererbten“ und „geschenkten“ Plätze im sogenannten „Leistungsbereich“ sind kontra-produktiv für die Jugend- und Vereinsarbeit und helfen nur den „Großen“ – oder solche, die sich dafür halten. Die BZL-Aufstiegslotterie „1 aus 100“ – Aufstieg in die Landesligen - verballhornt alle diejenigen, die sich ernsthaft bemühen, die eigenen Talente zu fördern und voranzubringen.

Mit meiner persönlichen Sichtweise haben sich alleine auf dieser Homepage knapp 4.000 Leser beschäftigt. Hinzu kommen die zahlreichen Verlinkungen bzw. der E-Mail-Verkehr zwischen Trainern, Betreuern, Jugendleitern und nicht zuletzt auch in Kreisen des HFV. Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle herzlichst bedanken, da es sich keineswegs um eine Selbstverständlichkeit handelt.

Es geht in dem „Offenen Brief“ wie auch heute Abend nicht gegen Personen oder gar den Hamburger Fußballverband. Es geht vielmehr um die große Mehrzahl unserer Jugendfußballer und nicht zuletzt um die Arbeit der zahlreichen kleineren bzw. „mittel-großen“ Vereine im Bereich des HFV. Denn man sollte und darf nicht vergessen, dass diese die Mehrheit darstellen und insbesondere eine Diversität der Vereinsstrukturen unabdingbar für eine gesudne Konkurrenz ist. Die Basis des Fußballs darf nicht wegbrechen, und die Basis sind wir.

Ich persönlich und etwaige Mitstreiter verfolgen keine Strategie. Wir verfolgen aber vielmehr ein Ziel: Die Ungerechtigkeit, die uns in vielen Punkten in der täglichen, wöchentlichen und monatlichen Vereinsarbeit widerfährt, muss korrigiert werden – und dies schnellstmöglich. Viel Spaß bei der nunmehr hoffentlich lebhaften, aber fairen Diskussion!" (JK)

Anschließende Diskussionsbeiträge der Teilnehmer >>> Protokoll - Teil I

Was ist gut an der Veränderung in 2007

  • übergreifende Vereinarbeit wird gefördert
  • Durch die Vererbungsrechte sind die Teams voneinander abhängig
  • Kontinuirliche gute Vereinsarbeit mit festen Klassentrainern wird gefördert (allerdings kaum zu leisten von 90-95% aller Vereine)

Was ist nicht gut an der Veränderung in 2007

  • Völlig überforderte Mannschaften bespielen ihre Staffel im Leistungsbereich [ z.B. HT16 (C-VL) - Saison 2009/10 ], nur um den Leistungsklassenplatz - mindestens Landesliga - dadurch zu halten.
  • Junge Spieler müssen sich den physischen, koordinativen, intellektuellen Vorteilen der älteren stellen.
    Dieser Vergleich hinkt. Besonders Krass ist das Verhältnis in der C-Junioren: da spielen Kinder gegen Jugendliche
  • Sehr komplizierter Aufstiegsmodus mit vielen "Wenn und Aber"
    Grund: Doppelaufstiegsrechte. Eine Mannschaft kann gleich 2x aufsteigen.
    [ Beispiel: Platz 2 in der Verbandsliga. Team steigt in die höhere Klasse direkt in die Verbandsliga auf. Zudem hinterlässt das Team einen Platz für das jüngere Team in der alten Klasse. ]. Dadurch soll das Team auch in der höheren Klasse im Leistungsbereich spielen können, auch wenn es nichts vererbt bekommen hat.
  • "Ältere" Bezirksligamannschaften können nicht in die Landesliga aufsteigen, da es in die nächst höhere Klasse gehen muss. Die jüngeren erhalten den Platz. Grund: zu wenig Plätze in der Verbands- und Landesliga ( z.B. durch Doppelaufstiegsrechte )
  • Zu wenig Aufstiegsplätze für die Bezirksligamannschaften. Letztes Jahr stieg von 93 Mannschaften nur eine direkt auf in der B-Junioren ( nach Modus ). Grund: zu wenig Plätze in der Verbands- und Landesliga ( z.B. durch Doppelaufstiegsrechte )
  • Schwächere Teams, welche Plätz im sogenannten Leistungsbereich vererbt bekommen, müssen sich durch Abwerben verstärken. Ganze Mannschaften wechseln den Verein. Die Fluktuation nimmt an Geschwindigkeit auf, was sich kontraproduktiv für die Entwicklung der Spieler bemerkbar macht. Es mangelt dadurch an mittel- und langfristigen Trainingskonzepten und der Förderung der sozialen kompetenz
  • Die erwartete Vereinsarbeit ist durch fehlende finanzielle Mittel der meisten Vereine nicht leistbar.
  • In der Bezirksliga in das Leistungsgefälle zu gealtig. Jeder darf sich einfach in diese "Leistungsstaffel" melden.
  • Das Leistungsgefälle in der jetzigen Landes- und Verbandsliga ist gewaltig.
  • Ganze Mannschaften zerfallen, dadurch, dass gleich mehere Spieler von anderen Vereinen abgeworben werden.
  • Durch den komplizierten Aufstiegsmodus, den vielen WENNS und ABERS ist eine Planbarkeit für Verein und Spieler nur schwer möglich.
  • Kleinere Vereine sind die Verlierer. Ihre vereinzelnden starken Jahrgängen haben es unglaublich schwer, sich in den obersten Klassen zu qualifizieren. Dadurch fehlt es den Vereinen an Talenten für ihre Ligateams. Es gibt Vereine, die sich überlegen, nur noch "Kinderfußball" anzubieten.
  • Die absolute Leistungsspitze der Jugendfußballer rückt enger zusammen. Diese machen allerdings nur einen Bruchteil aller Jugendspieler und Vereine aus.

sonstiges Themen

  • Abschaffung der ARGE ( Arbeitsgemeinschaft Jugendleiter ) welche Position gegen "Aufstiegsreform" genommen hatte, dann aber vom HFV aufgelöst worden ist.
  • DFB Stützpunkttraining // HFV-Auswahlteams in Jahrgangsmannschaften, da Fifa das erwartet, Sichtung der besten unter besten im Jahrgang wird erleichtert.
  • Demografischer Wandel kein Thema. Stadtstaaten haben sogar Zulauf an Bürgern und Kindern
  • Warum gab es die Mehrheit für das neue Modell? Geschickter Auftritt des HFV mit guten Rednern. Kurzfristigkeit des Themas, DFB würde Druck machen, dass der HFV das Modell einführt - ansonsten finanzielle Nachteile. Viele Vereine konnten damals die Tragweite dieses Modells nicht erkennen.
  • Jugendleiter sollten ein Meinungsbild von den Trainern und Betreuern abfragen und bei der Wahl besser vertreten.
  • Der nächste Jugendverbandstag kommt schon zum 29.03.2011. 6 Wochen zuvor muss Antrag vorliegen.
  • Am 15.02.2011 stellt ein einzelner Verein ein neues (?) Aufstiegsrecht dem VJA vor.

Lösungsvorschläge

  • Spielgemeinschaften gründen ( bis zur Verbandsliga möglich )
  • Modifizierungen am neuen System: z.B. Einführung "Franzenstaffel"
  • Abstufung des unteren Leistunsgbereiches; "nicht jeder darf für die BZL melden"
  • Abschaffung des "Doppelaufstiegsrechtes" in ein Wahlrecht bzw. automatischer Aufstieg für die jeweiligen Mannschaften und nicht die Vereine.
  • Modifizierung des alten bewährten Systems mit der Jahrgangstrennung

gez. Thomas Ohls

Wortbeiträge der Teilnehmer (= gekürzt bzw. zusammengefasst) >>> Protokoll - Teil II
[ Auszug ]

Neben den im Protokoll aufgelisteten Meinungen und Standpunkten gab es folgende chronologische Reihenfolge an Äußerungen durch die anwesenden Teilnehmer. Selbstverständlich können wir nicht alle Aussagen komplett widergeben, aber zumindest sinngemäß zusammenfassen:

Andreas Rohrbach - TSV Buchholz 08
Es spricht wenig für, aber sehr viel gegen die "Aufstiegsreform". Auch im Hinblick auf die ursprünglich geplante Förderung der Jugend in seiner Spitze darf nicht vergessen werden, dass die Vereine auch verstärktes Interesse haben, die Jugendlichen in den Herrenbereich zu integrieren. Die Gefahr, erfolgsorientierte Spieler zu verlieren und sich die eigenen Wurzeln wegzugraben, darf nicht unterschätzt werden. In Buchholz haben wir im letzten Jahrzehnt von unserer hervorragenden Jugenarbeit gelebt.

Chris Zabel - SV Blankenese
Eine Rückführung zu den Jahrgangsmannschaften und dem System der Sonder- / Leistungsklassen würde den Vereinen die Arbeit erleichtern und würde die hohe Fluktuation stoppen können. Der Versuch, als jüngerer Jahrgang im alten Jahrgang mitzuspielen, ist hoffnungslos. Das Vererben von Startplätzen im Leistungsbereich (VL+LL) ist eine Katatsrophe.

Bernhard Schwarz - Eimsbütteler TV
Nach der "Aufstiegsreform" gehen wir durchaus als Profiteur hervor - im Gegensatz zu den kleineren Vereinen. Im Vorfeld hat der HFV verpasst, bessere Aufklärungsarbeit zu leisten. Die meisten Vereine sind völlig überfordert mit den jetzigen Voraussetzungen. Die Folge ist die hohe Fluktuation. In Niedersachsen gibt es seit kurzer Zeit Jahrgangsteams (Anm. von JK: im Bezirk Lüneburg). Ferner kann es nicht sein, dass man einfach Bezirksliga melden kann. Das Niveau ist schon in diesem Bereich erschreckend, weil quasi jeder einfach BZL melden kann.

Richard Wenzing - Eimsbütteler TV
Das "Aufstiegsrecht" gehört wieder rückgängig gemacht. Der damaligen ARGE (Arbeitsgemeinschaft der Jugendleiter), die sich dem Thema gewidmet haben, haben wir angehört. Leider wurde sie von heute auf morgen abgeschafft. Warum ist mir unbekannt. Das Abstimmungsverhältnis war schon beim HFV-Jugendverbandstag 2007 knapp. Mit ca. 350 zu 500 Stimmen waren die Gegner der "Reform" damals knapp unterlegen. Es ist wichtig, dass Spieler in jedem Verein Perspektiven haben können. Nicht nur in den "Großen". Wir haben jetzt  e i n e  starke Manschaft (Anm. von JK: Jahrgang 1993) gehabt, die gleich 4 (!) Plätze für nachfolgende Mannschaften beim ETV erspielt hat, die wir dann jedes Mal besetzen und neu zusammenstellen mussten. ABER: Auch beim z.B. SV Lohkamp müssen doch einmal 6-7 gute Spieler reichen, um mit einem Team einmal oben mitzumischen. Dies ist nach 1-2 Jahren quasi nicht mehr gegeben, wenn es keine Mannschaft gibt, die im älteren Jahrgang darüber Plätze im Leistunsgbereich erspielt und dann vererbt.

Andreas Rohrbach - TSV Buchholz 08
Der sogenannte Spitzenbereich hat mit hohem Leistungsniveau nichts zu tun. Unsere "B-LL"-Truppe - derzeit 8. Platz in der B-Jugend-Landesliga - hat dort nichts zu suchen. Man muss sich mal den "Spaß" machen, sich Spiele in diesem Bereich anzuschauen. Das ist grauenvoll.

Claudia Wohlers - TuS Berne
Es ist traurig, wenn eine gute Mannschaft nicht für eigene Leistungen belohnt wird. Nicht nur, dass der sportliche Erfolg dann ausbleibt, sondern auch der Verein bekommt Probleme, die Talente zu halten. Dabei geht es nicht um den einzelnen Spieler, sondern um komplette Mannschaften. Das Beispiel von HT 16 geht ja negativ weiter. Selbst nun im eigenen Jahrgang spielend sind die Spieler nunmehr auch vollkommen überfordert und wurden nach der desaströsen "C-VL"-Saison mit den 400 Gegentoren nun wieder vom Verein ins Rennen der "C-LL" geworfen. Die Kinder werden völlig kaputt gemacht.

Marianne Griesch - Bramfelder SV
Die Rede von Uwe Jahn beim damaligen Verbandstag war "toll". Die Problematik wurde allerdings außer Acht gelassen. Derzeit ist das Motto in den Jugendabteilungen "learning by doing". Die Qualität der Arbeit innerhalb der Vereine leidet dadurch nachhaltig. Der Aufwand ist zudem immens, da bereits kurz nach Saisonbeginn bereits für das Folgejahr geplant werden muss - frei nach dem Motto: "Was können wir den Spielern und Teams bieten, wenn sie im Verein bleiben (sollen)...?!" Wir sind den Spielern ausgeliefert, wenn wir keinen Platz im Leistungsbereich bieten können. Die Vereinsarbeit wird blockiert. Es geht nur noch ums werben und geworben werden.

Jens Wulf - Bramfelder SV
Warum sollen Teams innerhalb ihres Vereins nicht einen eigenen Weg gehen können. Wenn das Team und Umfeld gut funktionieren, dann ist das ja nichts Negatives. In jedem Fall besser als die jetzige Situation, wo die Mannschaften den Verein zum Spielball machen.

Thomas Ohls - HSV Barmbek-Uhlenorst
Ich habe die damalige "Aufstiegsreform" so verstanden, dass sie auf Druck des DFB mit eventuellen finanziellen Repressalien stattgefunden hat. Wenn dem nicht so ist, dann bleibt die Frage, warum eigenständige und erfolgreiche Teams inkl. funktionierendem Umfeld nicht belohnt werden sollen. Ein "Verein im Verein" muss kein Nachteil sein, sondern vielmehr eine Chance für kleinere Clubs. Für die meisten Vereine sind Jahrgangstrainer und/oder kozeptionelle Jugendkoordinatoren nicht zu finanzieren.

Chris Zabel - SV Blankenese
Das Problem bei der Abstimmung im Jahr 2007 war doch wie immer, dass hier nur "abgenickt" wurde. Viele Vereine bzw. deren Jugendleiter waren sich der Verantwortung gar nicht bewusst. Da hatten zu viele Verantwortliche keinen Überblick über die Auswirkungen. Das wäre mit den heutigen Erfahrungen mit Sicherheit anders.

Jörg Heinsohn - FC Alsterbrüder
Seit der "Aufstiegsreform" werden solche Vereine in unserer Größenordnung gezwungen, sich in die eine oder andere Richtung strategisch aufzustellen. Wir haben schon überlegt, Fußball nur noch bis zur D-Jugend anzubieten, da wir in den älteren Jahrgängen ohnehin keine Argumente gegenüber den "Großen" - wie z.B. den ETV vor der Haustür - aufweisen. Die Frage ist bloß, ob es sinnvoll ist, wenn es nur noch diese wenigen Vereine gibt. Ist es nicht viel besser, wenn die Fußball-Landschaft "bunt" ist bzw. bleibt...? In der jetzigen Situation sind die kleineren Vereine die klaren Verlierer. Ich würde das alte System begrüßen, da es gerechtere Möglichkeiten für alle Vereine bieten würde.

Thomas Ohls - HSV Barmbek-Uhlenhorst
Die "Doppelaufstiege" - d.h., dass ein Team binnen einer Saison gleich zwei Plätze im Leistungsbereich erspielen kann - sind ein Bärendienst für alle anderen Vereine, die versuchen, in diesen Leistungsbereich zu kommen. Die Vereine dürften lediglich die Wahl haben und nicht jeweils für sich selbst und dem Verein einen Platz zu erspielen respektive zu vererben. Dies ist auch der Grund, warum so wenig Bezirksligisten in die Landesliga aufsteigen können. Dies ist eine der größten Ungerechtigkeiten neben der Tatsache, dass z.B. bei den C-Junioren Kinder gegen Jugendliche spielen müssen, wo die Physis über Siege und Niederlagen entscheidet.

Andreas Karg - Eintr. Norderstedt
Selbst in einem Verein, der vom Status-quo in seiner Gänze profitiert, gibt das jetzige System einige Schwachpunkte frei. Wir gehen mit Jahrgangstrainern und unseren Strukturen mit der Situation entsprechend um. Unsere Möglichkeiten sind dabei aber auch förderlich. Bei EN ist das oberste Bestreben, kontinuierliche Arbeit zu  leisten. Gute Spieler sollen auch mit guten Spielern zusammenspielen können und auch in guten Staffeln gefordert werden.

Die Anfrage von Andreas Rohbach (TSV Buchholz 08) an Andreas Karg (Eintr. Norderstedt): "Was würde sich für Euch (= EN) bei der Rückfürhung zum alten System ändern?" blieb unbeantwortet.

Bernhard Schwarz - Eimsbütteler TV
Die Möglichkeit, in allen Bereichen Lizenztrainer einzustellen, ist leider nur den wenigsten Vereien vorbehalten.

Thomas Ohls - HSV Barmbek-Uhlenhorst
Die "Doppelaufstiege" - d.h., dass ein Team binnen einer Saison gleich zwei Plätze im Leistungsbereich erspielen kann - sind ein Bärendienst für alle anderen Vereine, die versuchen, in diesen Leistungsbereich zu kommen. Die Vereine dürften lediglich die Wahl haben und nicht jeweils für sich selbst und dem Verein einen Platz zu erspielen respektive zu vererben. Dies ist auch der Grund, warum so wenig Bezirksligisten in die Landesliga aufsteigen können. Dies ist eine der größten Ungerechtigkeiten neben der Tatsache, dass z.B. bei den C-Junioren Kinder gegen Jugendliche spielen müssen, wo die Physis über Siege und Niederlagen entscheidet. Und man darf sich einer Sache nicht entziehen: Der HFV wie auch die Vereine hat eine hohe Maß an sozialer Kompetenz zu leisten. Das jetzige System wirkt da kontraproduktiv.

Andreas Karg - Eintr. Norderstedt
Selbt in einem Verein, der vom Status-quo in seiner Gänze profitiert, gibt das jetzige System einige Schwachpunkte frei. Wir gehen mit Jahrgangstrainern und unseren Strukturen mit der Situation entsprechend um. Unsere Möglichkeiten sind dabei aber auch förderlich. Bei EN ist das oberste Bestreben, kontinuierliche Arbeit zu  leisten. Gute Spieler sollen auch mit guten Spielern zusammenspielen können und auch in guten Staffeln gefordert werden. Die Demografie-Entwicklung zeigt zudem, dass die Anzahl der Spieler stetig abnehmen wird. Der Demografiewandel lässt gar keien andere Wahl, sich insbesondere als im älteren Leistungsbereich auf die Großen und Besten zu konzentrieren.

Anfrage von Andreas Rohbach (TSV Buchholz 08) an Andreas Karg (Eintr. Norderstedt): "Was würde sich für Euch bei dem alten System ändern?" = unbeantwortet.

Bernhard Schwarz - Eimsbütteler TV
Die Möglichkeit, in allen Bereichen Lizenztrainer einzustellen, ist leider nur den wenigsten Vereien vorbehalten. Die Kernpunkte bleiben, dass nicht die Physis über Auf- und Abstiege entscheiden darf, so dass die Jahrgangsmannschaften wieder eingeführt werden müssen. Ferner muss der "eigene" Aufstieg von der C- in die B- und die A-Jugend möglich sein. Dies wäre im Sinne der Ausbildung ALLER Spieler die sinnvollste Lösung.

Frank Kehr - TSV Glinde / TuS Hamburg
Der Verband wird sich mit der Einführung der "Aufstiegsreform" was gedacht haben. Leider verhindert er in (zu) vielen Bereichen die Vereinsarbeit der kleinen Vereine mit "nur" wenigen Talenten in einzelnen Jahrgängen. Die Leistungsdichte kann dort nicht so groß sein. Dass die Entwicklung einzelner Spieler in den gut geführten Mannschaften / Vereinen ihrer vertrauten Umgebung machnes Mal wertvoller sein kann, als den großen oder ganz großen Schritt zu gehen, haben divesre Spieler meiner Mansnchaft (Anm. von JK: Jahrgang 1994) gezeigt. Deren Entwicklung ist der Zugehörigkeit eines Nachwuchsleistungszentrums eher rückläufig im Gegensatz zu den Spieelrn, die in ihrem Heimatverein mitgewirkt haben.

Stephan Kerber - DFB-Stützpunktkoordinator
In einem Stadtstaat und seinem Einzugsgebiet - wie Hamburg - haben Studien widerlegt, dass hier ein relevantes demografisches Problem entstehen wird. Die Anzahl der Fußballer in diesen Einzugsgebieten wird somit nicht abnehmen. Wir haben bis dato auch keine Verluste diesbezüglich zu beklagen. Wir wollen von Verbandsseite natürlich den Spitzenfußballern das bestmögliche Talentförderprogramm bieten. Im Stützpunkt-Training geht es nicht um Mannschaften, sondern um die Entwicklung der einzelnen Spieler - auch Jahrgangsübergreifend. In den Auswahlmannschaften spielen wir jahrgangsgetrennt, um so dem DFB Rechnnung zu tragen, um die Besten der Besten der jeweiligen Jahrgänge ausfiltern zu können. Bei den Stützpunktvergleichen spielen wir mit verschiedenen Punktesystemen, die den Altersunterschied der teilnehmenden Spieler (Anm. von JK: zumeist vier unterschiedliche Jahrgänge werden hier zusammengelegt) ausgleichen. Gewinnen die Jüngeren erhalten sie mehr Punkte als gegen Gleichaltrige.

Hinweis von JK: Leider können wir bei den Punktspielen keine zusätzlichen Punkte erreichen, wenn wir als jüngeres Team gegen ältere Mannschaften spielen müssen. Insofern hinkt der Vergleich bzw. die Anmerkung.

Was wir natürlich grundsätzlich nicht gutheissen ist die die unnatürliche hohe Anzahl an Sichtungstrainings, wo speziell ein Verein negativ auffällig geworden ist, und Vereinswechseln. Die Frage ist, was wollen die mit solchen Veranstaltungen mit 60-70 Spielern bezwecken...? Dass sich Vereine bereits im November um die nächste Saison sorgen müssen, ist natürlich auch nicht gerade glücklich.. Es ist schade, dass "Ihr" nicht über Euren Schatten springt und vereinsübergreifend miteinander arbeitet. Das verstehe ich gar nicht.

Hinweis von Andreas Rohrbach (TSV Buchholz 08): Das hängt in erster Linie mit den Vereinsinterssen und speziell dem Herrenbereich zusammen. Da sollen keine Spieler "verloren" gehen.

Jan Ketelsen (JK) - 1. FC Quickborn
Das Ermöglichen von Spielgemeinschaften für einzelne Jahrgänge würde viele Probleme lösen. Ganze (Jugend-Förder-)Vereine zu gründen, ist viel zu aufwendig. Die Probleme diesbezüglich erweisen sich insbesondere in Hamburg als mannigfaltig - zu viele konkurrierende Vereine schaffen mehr Probleme als sie lösen. Kein Modell für die Zukunft, da man die JFVs nicht unendlich "vergrößern" kann. Die Lösung im Übergangsjahr (2007/2008) mit der sogenannten "Franzenstaffel", wo der alte Jahrgang im C-Jugendbereich eine separate Staffel mit Aufstiegsrecht für die B-Sonderklasse hatte, war der richtige Ansatz. Leider war diese Sache nur einmalig und seitdem nicht wieder berücksichtigt.

Uwe Jahn - HFV-Verbandstrainer
Der Fußball hat seit (spätestens) 2006 einen ganz neuen Stellenwert in Deutschland erhalten. Es herrscht eine ganz andere Fokussierung auf den gesamten Fußball. Die Entwicklung in Sachen nachhaltiger Jugendarbeit sind dabei mehr als positiv. Das Rad mit der "Aufstiegsreform" ist kaum mehr zurückzudrehen. Dass natürlich so wenig Spieler aus dem Jugenbereich in den Herrenprofibereich integtriert werden, ist traurig, aber wohl nicht zu ändern. Die Sichtweise war vor der Einführung der "Aufstiegsreform" eine völlig andere: Wir wollten den Spitzenbereich in seiner Gänze stärken. Wir müssen nunmehr aber aufpassen, dass uns die Wurzeln nicht wegbrechen. Insofern müssen solche unglaublichen Ungerechtigkeiten wie den "Doppelaufstieg" abgeschafft werden. Dass es mit den Regional- und Bundesligen bereits gute Auffangbecken für die "Besten" gibt, war damals in dieser Form noch nicht gegeben und demnach nicht absehbar. Wir [ Trainer ] beim Verband vertreten natürlich vor allem die Säule des Leistungssportes mit seinen Ausnahmespielern.

Hinweis von JK: Die Wahrung der Verbandsinteressen im Sinne des DFB ist verständlich, aber man möge bedenken, dass es sich hier lediglich um einen Bruchteil aller Spieler handelt. Die Verhältnismäßigkeiten stimmen nicht.

Thomas Ohls - HSV Barmbek-Uhlenhorst
Mögliche Ausnahmespieler zur fördern, ist verständlich. Gegebenfalls auch durch Vereinswechsel. Das wird es immer geben. Die HFV- bzw. DFB-Belange dürfen aber kein Hinderniss für die Vereinsarbeit der "Kleinen" sein. Der sportliche Erfolg ist die Belohnung für "uns" ehrenamtliche Trainer. Wenn uns das genommen wird, dann macht das Ganze keinen Sinn und vor allem keinen Spaß mehr.

Christian Okun - HFV-Verbandsjugendausschuss
Danke für die Einladung und für diese Veranstaltung. Wir sind interessiert an einer gemeinsamen Lösung. Dabei sind sowohl die Verbands- als auch die Vereinsinteressen zu wahren. Das ist ein echter Spagat der Interessen.

Uwe Jahn - HFV-Verbandstrainer
Viele der vorgetragenen Argumente von "Eurer" Seite sind lediglich Probleme der Vereine, nicht die des Systems. Mit einer Änderung würden viele dieser Probleme nicht abgeschaltet werden.

Hinweis von JK: Es ist mit Sicherheit richtig, dass die Vereine viele (interne) Fehler machen und sich der eigenen Verantwortung nicht immer bewusst sind, aber der Verband sollte es den Vereinen auch möglichst einfach machen und die "tägliche" Arbeit nicht erschweren. Zudem sind Argumente, die unsere Haltung möglicherweise widerlegen, nicht zwingend auch Argumente, die für die "Aufstiegsreform" sprechen. Das möge man bitte auch bedenken.

Eine Anfrage von JK zum Abschluss an ALLE Beteiligten, was dagegen sprechen könnte / würde, wieder zum komplett alten System zurückzukehren, konnte von KEINEM der Anwesenden beantwortet werden. Somit war der Tenor deutlich: Nicht das neue System müsse modernisiert werden, sondern das alte System mit dem Jahrgangsfußball ohne Vererbungsrecht müsse mit ein paar Optimierungen wieder in den HFV-Jugendfußball zurückkehren. Dieses auszuarbeiten gilt es nunmehr vorzubereiten, um beim zweiten Treffen ins Detail gehen zu können...!

>>> Vielen Dank für mehr als 100 (!) Redebeiträge bzw. Wortmeldungen.

gez. Jan Ketelsen

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E-Mail - Nr. 1 nach der Veranstaltung
Moinsen Jan,
moinsen Thomas,
dir und Thomas ein DANKE für die gestrige Veranstaltung! 1880 % Zustimmung zu Euren Ausführungen, jetzt noch einmal kurz meine Gedankengänge nach einer „kurzen“ Nacht:

Das Interesse an dieser Veranstaltung der Verbandsoberen ist ein deutliches Signal, die bestehenden Bedingungen beizubehalten und lediglich zu modifizieren, der Respekt deines (Jan) „Briefes“ zeigte Wirkung, jedoch schläfst du nicht auf dem Baum, um nicht zu erkennen, warum solch eine kurzfristige Terminierung stattfinden wird.

Da ich alle Facetten der Reform erlebt habe, bin ich der Meinung, wir sollten beim nächsten Termin unter dem Motto „Rückführung der Leistungsklassen und Sonderklassen auf Verbandsebene, die Kinder und Jugendlichen sollen sich mit gleichaltrigen messen!“ durchführen. Dem DFB wird mit der Bundesliga und Regionalliga genüge getan. Dieses Aussage müssen wir mit Leben füllen.

Sei dir sicher, das ich 98% der Vereine aus dem Hamburger Osten und Mitte diesbezüglich vereinen könnte und werde, das größte Problem sehe ich in der Umsetzung der Rückführung, dass muss im Detail von einer Arbeitsgruppe erörtert und niedergeschrieben werden.

So, das war es erst einmal, jetzt noch zum nächsten Termin: Ich bin dabei!
Mit freundlichen Grüßen

E-Mail - Nr. 2 nach der Veranstaltung
Hallo Jan Ketelsen,
ich weiß wie Du, was im Jugendfußball abgeht. Deshalb war auch ich am 10.1 dabei um mir mal die Stimmung anzuhören. Leider war es mir zu ruhig und es fehlten die Vorschläge von allen Seiten auch vom HFV, wurde immer betont. Die Stimmung kam mir vor wie eine Ohmmacht.

Das der Herr von Norderstedt so lange Eigenwerbung machen konnte, fand ich nicht so schön. Es ging hier doch nicht darum wie toll einige wenige Vereine mit der Vererbungreform zu recht kommen, sondern das die Mehrheit darunter leidet. Vereine und vor allen Dingen die Fußballer. Das muß allen Jugendleitern bewußt werden. Es kann nicht so weiter gehen, ganze Teams und Spieler gehen an dieser Reform kaputt.

Die Wechselei und die Abschießerei in irgendwelchen sogenannten Leistungsteamsspielen jedes Jahr hat mit Teamsport und Fairness nichts mehr zu tun. Es heißt doch so schön vom HFV und DFB ,,Fair geht vor!" Ich frage mich wo denn? Wenn die Reform wieder rückgängig gemacht wird, gewinnt wieder der Fußballer mit seinem Team. Es erntet so zu sagen seine Früchte.Warum soll es nicht ein oder zwei Topteams in einem Verein geben. Das Team ist gut,der Trainer und das Umfeld stimmt auch. Talente können überall gesichtet werden nicht nur beim HSV St.Pauli oder Norderstedt. Dann muß der HFV eben seine Sichtweite erweitern. Beim HSV z.B. ist doch ein kommen und gehen. Heute Talent und morgen kommt sozusagen der, der den anderen ablöst.  Wenn der HFV ein Talent fördert kann der ja gerne ein Jahrgang höher spielen,wenn es ihn weiter bringen sollte. Wenn z.B ein Jahrgang 97er wie Berne oder ein anderer kleiner Verein wie Alsterbrüder jedesmal wieder in der BZL von vorne anfangen müsste, obwohl es aufgestiegen wäre? Wo ist der Sportgeist? Darum sollte es doch wohl gehen im Fußball! Jeder Verein und wenn er noch so klein ist, es sollte eine Mannschaft da spielen können wo es von seiner Leistung hingehört und nicht hingeschoben wird. Das hat mit Fußsport nichts mehr zu tun.

Viele Jungs haben wegen dieser unfäiren und unsportlichen Reform schon mit dem Fußball auf gehört. Sicherlich auch einige Talente, aber das hat der HFV zu verantworten. So das reicht fürs erste, die Zeit läuft und ich wünsche, dass allen Jugendleiter bewußt ist was sie mit ihrer Stimme bewirken können, nämlich Fairness im Sport. Ich hoffe es kommen so viele Jugendleiter wie es eben geht zur nächsten Sitzung, denn die Zeit wird knapp.

Mit sportlichen Grüßen

Teilnehmer (Verein - Funktion)

Jan Ketelsen (1. FC Quickborn - Trainer)
Thomas Ohls (HSV Barmbek-Uhlenhorst - Jugendkoordinator + Trainer)
Michael Otto (HSV Barmbek-Uhlenhorst - Jugendleitung)
Claudia Brand (HSV Barmbek-Uhlenhorst - stellvertretende Jugendleiterin)
Thomas Cavello (HSV Barmbek-Uhlenhorst - Betreuer)
Thorsten Werda (HSV Barmbek-Uhlenhorst - Trainer)
Frank Kehr (TSV Glinde - Trainer // TuS Hamburg - Abteilungsleiter)
Claudia Wohlers (TuS Berne - Jugendleiterin)
Norbert Aue (Harburger SC - Jugendleiter)
Andreas Siegfried (Harburger SC - Betreuer)
Christ Zabel (SV Blankenese - Jugendleiterin)
Andreas Karg (Eintracht Norderstedt - Jugendleiter)
Stefan Schleif (SC Vier- und Marschlande - Jugendkoordinator)
Marianne Griesch (Bramfelder SV - Jugendleitung)
Jens Wolf (Bramfelder SV - Jugendleitung)
Norbert Eichkorn (Bramfelder SV - Trainer)
Andreas Rohrbach (TSV Buchholz 08 - stellvertretender Jugendleiter)
Richard Wenzing (Eimsbütteler TV - stellvertretender Jugendleiter)
Bernhard Schwarz (Eimsbütteler TV - Trainer)
Thomas Molder (Eimsbütteler TV - Betreuer)
Heinz Gutmann (DSC Hanseat - stellvertetender Jugendleiter)
Holger Wasserfall (Hoisbütteler SV - stellvertretender Jugendleiter)
Jörg Heinsohn (FC Alsterbrüder - Jugendleiter)
Christian Okun (Beisitzer VJA)
Heinz Joern (Beisitzer VJA / Vorsitzender JSA)
Heiko Arlt (HFV-Geschäftsstelle)
Stephan Kerber (DFB-Stützpunktkkordinator)
Uwe Jahn (HFV-Verbandstrainer)
+ ca. 10 Gäste ohne Eintrag in die Anwesenheitsliste

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E-Mail - Nr. 1 vor der Veranstaltung
Hallo Thomas, hallo Jan,
auch wir von Germania Schnelsen haben großes Interesse an einer Änderung der Aufstiegsregelung.
[...]
Es wäre sehr nett, wenn wir in den nächsten Tagen ein Protokoll bekommen könnten und sollte es noch ein Treffen geben,  würden wir gerne dabei sein.
Vielen Dank für euere Mühen und viel Erfolg heute Abend.
Mit freundlichen Grüßen

E-Mail - Nr. 2 vor der Veranstaltung
Hallo Jan,
ich kann den Termin leider nicht wahrnehmen. Ich werde Euch jedoch in Schriftform (mail) einige Gedanken/Anregungen zur Re-Reform der Aufstiegsmodalitäten zukommen (s.u.) lassen.
lg

Aufstiegsrecht im Jugendfußball Hamburg - Beobachtungen:
-          Fluktuation von (guten) Spielern
-          Konzentration von guten Spielern auf wenige lokale Vereine
-          Verstärktes gezieltes Abwerben von Spielern
-          Abmeldung von gewachsenen Jahrgangsmannschaften vom Spielbetrieb
-          In den Kreisklassen kaum noch Abstufungen zwischen L/N/S; zumeist nur noch Unterschied normal und schwach
-          in den älteren Jahrgängen nur noch 2 Staffeln pro Jahrgang; Breitensport ist für viele Jugendliche nicht mehr möglich bzw. entschließen sich zu einen vorzeitigen Wechsel in den Herrenbereich
-          junge Jahrgangsmannschaften melden sich Bezirksliga, um sich selbst zu beerben; sind körperlich völlig überfordert
-          „Söldnermentalität“; Spieler oder ganze Mannschaften wechseln jährlich
-          ambitionierte Trainer mit fundierter Ausbildung konzentrieren sich in den Leistungsvereinen
-          Spieler haben keine Chance sich über einen längeren Zeitraum zu entwickeln
-          Vorzeitiges melden für 7er-Feld (G-Junioren) und vorzeitiges melden fürs 11er-Feld (E-Junioren), um einen vermeintlichen sportlichen Vorteil zu haben.
Zu Lasten von Spaßfaktor und Elementen der Basisausbildung
-          das Prinzip der Jahrgangsmannschaft wird aufgegeben, im Gegensatz zu den Auswahlmannschaften der Landesverbände

Maßnahmen/Notwendigkeiten (heutiger Stand):
-          grundsätzliche Ausrichtung/Entscheidung des Vereins für Breitensport oder Leistungssport
-          Casting /Probetraining und Filterung bereits ab G-Junioren
-          Leistungsdruck bereits ab G-Junioren (unbedingt stark melden)
-          Vorzeitiges Melden für 7er-Feld (G-Junioren) und vorzeitiges Melden fürs 11er-Feld (E-Junioren), um einen vermeintlichen sportlichen Vorteil zu haben
-          Aufgabe des Breitensport; spätestens ab C-Junioren. Siehe Anmeldeformular von Eintracht Norderstedt
-          Gründung von JFV, um den „Großen“ zu trotzen
-          Startplätze müssen um jeden Preis gehalten werden; siehe Verbandsliga HT16

Diese Maßnahmen sind nicht zu verurteilen bzw. teilweise nachvollziehbar. Es ist auch grundsätzlich nicht negativ leistungsorientierten Fußball zu stärken, um talentierte Spieler die notwendige Förderung zu geben.

Ideen/Ansätze:
Die Einteilung der Leistungsabstufung könnte weiter differenziert werden, um mehr Mannschaften aus verschiedenen Vereinen ein leistungsorientiertes Ziel und Erfolg bieten zu können. Hierbei könnte auch eine Reglementierung einfließen, um Wettbewerbsverzerrungen vorzubeugen.

z.B.
Der jüngere Jahrgang D-Junioren kann sich nicht für die Bezirksliga melden, jedoch über eine Platzierung innerhalb der Staffel (Kreisklasse) qualifizieren. In der Bezirksliga spielt nur der ältere Jahrgang und hat Aufstiegsmöglichkeiten zur C-Leistungsklasse. Über die D-Jugend kann nur ein Platz für die C-Landesliga erspielt werden. Ein Startplatz für die C-Verbandsliga entsteht aus einem Aufstieg aus der C-Landesliga

C-Landesliga = junger Jahrgang // C-Verbandsliga= alter Jahrgang

Eine Erweiterung auf 2 oder 3 Landesligen (Hansa/Hammonia), um mehr Mannschaften eine Chance zu bieten, wäre eine sinnvolle Ergänzung. Parallel dazu kann es noch einen Qualifizierungsmodus aus der C-Bezirksliga für die Verbandsliga geben. Ein Verbandsligist auf einem Nichtabstiegsplatz kann automatisch einen Platz in der höheren Landesliga erhalten und sich dann für die Verbandsliga qualifizieren (C-Verbandsliga geht in B-Landesliga). Dieses System könnte bis in die A-Junioren übertragen werden. Die Schwierigkeit liegt hier in der Einarbeitung der jeweiligen Regional- oder Bundesliga.

Eine andere Variante wäre die Zulassung von Spielgemeinschaften (SG….) für den höheren Leistungsbereich (Landesliga aufwärts). Eine JFV stellt in der Praxis zu viele Anforderungen an die jeweiligen Mitgliedsvereine und scheitert oftmals an persönlichen Empfindsamkeiten; z.B. BU hat einen Landesliga Startplatz und kann diesen durch den nachfolgenden Jahrgang nicht wahrnehmen oder halten, wäre eine temporäre SG mit z.B. Urania möglich und sinnvoll. SG BU/Urania spielt für eine Saison in der Landesliga und sichert für weitere folgende Jahrgänge den Platz in der Landesliga. Die Spieler bleiben Mitglied in ihrem Stammverein.

Dies sind einige Ideen und es gibt sicherlich auch viele andere Perspektiven. Eine Re-Reform muss jedoch allein schon durch die Einführung des 9er-Feldes erfolgen.

E-Mail - Nr. 3 vor der Veranstaltung
Hallo Jan!
Vielen Dank für die Einladung. Zu gern hätte ich sie angenommen, denn auch ich bin der Meinung, daß es eine Modifikation der Aufstiegsregeln geben müßte. Leider bin ich aber zu dem Termin selbst Gastgeber bei unserer monatlichen T/B-Sitzung. Bitte haltet mich auf dem Laufenden, wenn Ihr mögt. Und ich werde mich bemühen, zum nächsten Treffen dabei zu sein.
Sportliche Grüße

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>>> HFV-Jugendverbandstag: 06.04.2011 <<<
[ "Tag der Entscheidung(en)" ]

HFV-Jugendverbandstag - Infos von der HFV-Geschäftsstelle
[ Mittwoch, 06. April 2011 ]

1) "HFV-Jugendverbandstag" am Mittwoch, 06.04.2011 ab 19.00 Uhr. Ist der Termin bereits fix bzw. wann fällt die Entscheidung...?

zu 1)
Ich habe Dir gestern den 29.03.11 als Termin genannt. Dieser ist auch fest. Lediglich die Uhrzeit und der Ort stehen noch nicht fest, da wir noch einen anderen Ort prüfen. Sobald das feststeht, wird die Einladung sofort auf unserer Internetseite veröffentlicht.

update: Termin ist am Mittwoch, 06.04.2011 !!!

Telefonische Zusatzinfo von Heiko Arlt: Der Termin wurde so früh gelegt, weil der Mädchen- und Frauenverbandstag immer mit dem Jugendverbandstag zusammengelegt werden. Wegen der Frauen-WM in Deutschland musste der diesjährige Termin so früh gewählt werden, weil deren Vorsitzende (Hannelore Ratzeburg = ebenfalls beim DFB tätig) zu späteren Zeitpunkten nicht zur Verfügung stehen könnte.

Hinweis: Es handelt sich nunmehr um einen Länderspiel-Termin der A-Nationalmannschaft.


2) Bis wann müssen mögliche Anträge fristgerecht eingereicht werden? Welche Auflagen müssen erfüllt werden? Unterzeichnung "nur" vom Jugendleiter oder auch vpm Vorstand...?

3) Sind alle Abzustimmenden Anträge mit der einfachen Mehrheit angenommen / abgelehnt oder gibt es ausnahmen [ = 2/3-mehrheit etc. // 5%-hürde für "orange-schwarz"  :D ] ...?

zu 2 und 3)
Diese Fragen beantworten die §§ 19 und 20 der Satzung des HFV.

§ 19 Anträge
(1) Anträge zum Verbandstag können von den Mitgliedern und dem Präsidium gestellt werden.
(2) Anträge zur Änderung der Satzung müssen acht Wochen vor dem Verbandstag der Geschäftsstelle schriftlich und mit Begründung vorliegen. Sie müssen mit der Tagesordnung veröffentlicht werden und können nicht als Dringlichkeitsanträge gestellt werden.
(3) Anträge zur Änderung der Ordnungen müssen mindestens vier Wochen vor dem Verbandstag der Geschäftsstelle des HFV schriftlich und mit Begründung vorliegen. Sie sind den Vereinen mit den Jahresberichten bzw. im Verbandsorgan bekanntzugeben.
(4) Die Anträge sind von einem vertretungsberechtigten Vereins-Vorstandsmitglied (§ 26 BGB) oder vom zuständigen Fußballabteilungsleiter (Herren, Frauen, Jugend) zu unterzeichnen.
(5) Anträge, die nach Ablauf der Frist bei der Geschäftsstelle eingehen, können, soweit sie nicht
Änderungs- oder Gegenanträge zu einem vorliegenden Antrag sind, nur als Dringlichkeitsanträge behandelt werden.
(6) Dringlichkeit ist gegeben, wenn dies durch das Votum von zwei Drittel der vertretenen Stimmen bestätigt wird.

§ 20 Beschlussfassung
(1) Änderungen der Satzung können nur auf einem ordnungsgemäß einberufenen Verbandstag mit Zweidrittel-Mehrheit der anwesenden Stimmen beschlossen werden.
(2) In allen anderen Fällen genügt die Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Telefonische Zusatzinfo von Heiko Arlt: Etwaige Anträge zum HFV-Jugendverbandstag können  theoretisch auch noch einen Tag vorher beim HFV eingereicht werden. Die o.a. durchgestrichenen Punkte des "§ 19 Anträge" mit den Fristen 4 bzw. 8 Wochen gelten für den "normalen" HFV-Verbandstag. Beim Jugendverbandstag gibt es keine gesonderten Fristen, da dort getroffene Entscheidungen ohnehin vom "normalen" Verbandstag abgesegnet werden müssen. Es wird empfohlen, etwaige Anträge mindestens sechs Wochen vor dem HFV-Jugendverbandstag einzureichen, da diese dann in die offizielle Einladungsschrift integriert und an alle Vereine verschickt werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Hamburger Fußball-Verband e.V.

Kommentar von JK: Danke an Heiko Arlt für die Aufklärung. Der zeitliche Rahmen für mögliche Ideen und Konzepte ist also bis zum 05. April 2011 ausgedehnt.


Aktualisiert (Samstag, den 26. Februar 2011 um 21:24 Uhr)