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In nicht einmal zwei unaufmerksamen Minuten kurz vor dem Halbzeitpfiff, als wir gegen die Gäste des FC Voran Ohe (1.A) den "Larifari"-Gang eingeschaltet hatten, kassierten wir zwei mehr als unnötige Gegentreffer (45. + 45.+1), die unsere bis dato so gute Gegentor-Statistik gewaltig manipulieren...!

Gut, dass am Sonntagmittag nur die Statistik litt und wir bei perfekten Bedingungen - gut bespielbarer Rasenplatz und spätsommerliches Wetter mit reichlich Sonne bei angenehmen Temperaturen für Spieler und Zuschauer - in der "Heidkamp-Arena" erneut einen Start nach Maß hinlegten. Das schnelle 1:0 (7.) entstand einer gelungenen und in der Ausführung (!) auch besprochenen und eingeforderten Pressingaktion unserer Offensive, die einen guten Tag erwischte, weil immer wieder zielstrebig in Richtung Strafraum und gegnerisches Tor agiert wurde. Allerdings hätte es zu diesem frühen Zeitpunkt schon 2:0 oder gar 3:0 stehen können bzw. müssen, denn die beiden Garanten für die 1:0-Führung - Ömer Yener nach Vorlage von Enrik Nrecaj - waren zuvor jeweils ein Mal erfolglos bei ihren Möglichkeiten geblieben. Gleich in der ersten Spielminute behinderten sich die beiden Angreifer dann auch noch gegenseitig und verpassten so den Blitzstart.

Bis zum 2:0 (20.) von Pascal Schlüter nach erneuter Balleroberung und feinem, weil überlegtem Abschluss waren wir sehr dominant, ließen aber weitere hochkarätige Chancen - zum Teil fahrlässig - liegen. Auch im Anschluss spielte sich das Geschehen nahezu ausschließlich in der gegnerischen Spielhälfte ab, so dass das dritte FCQ-Tor nur eine Frage der Zeit blieb. Der sehr agile Hasan Mike nutze dann mit großem Willen das Zuspiel von Ömer Yener zum 3:0 (29.), so dass wir nach einer halben Stunde komfortabel in Führung lagen - und das vollkommen zurecht.

Insbesondere die Umsetzung der taktischen Vorgaben konnte den Trainern gefallen. Die besprochenen Laufwege und gute Antizipation in der Defensivarbeit brachten und immer wieder die erhofften Vorteile gegen die Reinbeker, die - wie wir - mit einer gemischten "94/95er"-Truppe - jeweils zur Hälfte - antraten.

Die erste Halbzeit krönten wir noch mit einem weiteren Tor - quasi eine Kopie unseres Führungstreffers in Nettelnburg. Auch wenn "nur" ein Protagonist, nämlich der Freistoßschütze, Tim Walter, der selbe war, aber der Abnehmer der Flanke dieses Mal Ömer Yener, der nahezu unbedrängt zum 4:0 (39.) einnetzte, neu gefunden wurde. Dass wir zwischen dem zweiten und vierten Treffer mindestens noch einmal so viele Tore hätten erzielen müssen, weil sich uns "100- bis 1000%ige" boten, sei nur am Rande erwähnt. Natürlich war der "obligatorische" Aluminiumtreffer wieder einmal dabei, als Ömer Yener (31., Assist Hasan Mike) nur den Pfosten traf.

Erfreulich neben der guten Defensivarbeit aller "FCQer" war auch unsere Variabilität in der Offensive. Kein Angriff glich dem anderen, sondern wir nutzten beide Flügel, spielten auch einige Male durchs Zentrum, versuchten es ebenso mehr als nur ein Mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe wie zum Beispiel Dino Bornhöft (33., Assist Enrik Nrecaj), dessen Schuss nur Zentimeter am FCVO-Gehäuse vorbeistrich, dessen Torwart bereits geschlagen war. Die "5min-Zeitstrafe" (27., Nr. 4) des aufmerksamen Schiedsrichters des SV Rugenbergen (Axel Dold) für den Ohe-Innenverteidiger war wohl berechtigt respektive ausreichend, auch wenn die "Notbremse" sicher auch den "Roten Karton" zur Folge haben hätte können. Durch das anschließende Tor in Überzahl (3:0) waren die Gäste indes bestraft genug, zumal das Foul auch 15m vor dem Strafraum stattfand - sicher keine "100%ige" Torchance-Vereitelung...! Der anschließende Freistoß von Dino Bornhöft (28.) brachte nicht den gewünschten Erfolg.

"Alles chico" also im ersten Durchgang...?! Denkste, denn oh(n)e eine Torchance kamen die Gäste zum 1:4 (45.) aus ihrer Sicht - wie aus dem Nichts. Der sicher haltbare Ball aus ca. 25m kam für den bis dahin beschäftigungslosen Lennart Rusche offensichtlich so überraschend, dass die "AKN-Bahnschranke" zu spät schloss und der Ball flach im FCQ-Kasten eintrudelte. Das war mehr ein Bummelzug...! Der vorherige Ballverlust nach eigensinniger Daddelei von Enrik Nrecaj auf dem rechten Flügel soll in der Fehlerkette aber nicht vergessen werden. Doch dem Elend #1 folgte noch das Elend #2: Nicht einmal 90 Sekunden nach dem Gegentreffer aus dem Nichts mussten wir nämlich noch eine zweite Kröte schlucken und es stand "nur" noch 4:2 (45.+1). Dieses Mal allerdings gut herausgespielt vom FC Voran Ohe. Dass wir uns in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und bei dem Spielstand aber auskontern und erneut nach einem Einwurf (!) in der gegnerischen Hälfte überraschen lassen, stand auf keinem Ruhmesblatt. Auf Grund der Unordnung kam es nach der guten Flanke dann zu einer "1gg1"-Situation von Florian Rose - seines Zeichens rechter Außenverteidiger - gegen den FCVO-Mittelstürmer...! Wenn man es nicht besser wüsste: FCQ-Hühnerhaufen in der Abwehr...!!! Auch hier hatten wir ein Déjà-vu, denn ähnlich ging es bereits in Harburg zu, als wir den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nahezu identisch kassierten - und das über die gleiche Seite mit den selben Protagonisten. Dickes Minus, Jungs. Dass der "Glückstreffer" der Gäste wenige Sekunden zuvor nicht ausreichte, um noch einmal die Konzentration hochzufahren, bleibt ein Rätsel...!

Nun musste die Halbzeitansprache noch einmal umgeschrieben werden: Aus einem restlos zufriedenen Trainer wurde ein genervter. Dieses einseitige Spiel noch einmal spannend werden zu lassen, durfte nicht die Intention der "Orange-Schwarzen" sein. Dennoch gab es viel Lob, allerdings mit der Einforderung, den zweiten Abschnitt "högschtkonzentriert" - vor allem im Abschluss - anzugehen. Klar war, dass ein 5:2 die endgültige Entscheidung bedeutete. Dank eines "schönen" Zuspiels durch den Gästetorwart erledigte Hasan Mike (48.) diese Aufgabe nach nicht einmal 180 Sekunden nach der Pause. Ein Aufbäumen der Gäste fand somit gar nicht erst statt, und wir hatten Ruhe.

Mit dem 6:2 (54., Ömer Yener nach tollem Zuspiel von Hasan Mike) legten wir dann auch nach und hatten das halbe Dutzend bereits voll. Beachtlich, denn bis dato waren die Oher mit lediglich 2,8 Gegentoren pro Spiel ganz ordentlich dabei in Anbetracht der Tatsache, dass bisher ausschließlich Teams aus dem oberen Tabellendrittel die Gegner waren.

Die Folgezeit war von Spielerwechseln bestimmt, so dass wir auch einige "FCQer" ihr A-Jugend-Landesliga-Debüt geben konnten. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass wir uns derzeit den Luxus erlauben (können), dass wir keine kranken und/oder angeschlagenen oder gar verletzten Spieler berücksichtigen müssen, sondern nur fitte Jungs zum Einsatz kommen. Das heisst aber auch, dass Spieler ohne (regelmäßiges) Training in der Regel nicht zum Einsatz kommen werden. Das schürt den Konkurrenzkampf unseres großen Kaders, den wir aber auch brauchen, denn es ist ja nicht so, dass wir derzeit alle Mann an Bord hätten. Schön indes, dass wir dies nicht als Ausrede benutzen müssen und dennoch fleissig punkten. Das Lazarett und die Ausfälle summieren sich aber gerade in ungewöhnliche Mengen...! Wie so häufig sind die meisten Ausfälle nicht dem Training oder den Spielen geschuldet, sondern eher anderer Natur (Schule, Unfälle, Privatvergnügen, Krankheiten etc.)...!

Dem 7:2 (66.) von Pascal Schlüter, der kurz zuvor abermals in dieser Saison den Pfosten (65.) testete, nach Vorarbeit von Dino Bornhöft folgte noch das 8:2 (70.) durch Ömer "Viererpack" Yener. Der eingewechselte Daniel Schneider alleine hätte drei weitere Tore machen können / müssen, klärte dabei sogar einmal auf der Torlinie (72.) für die bereits geschlagene FCVO-Abwehr. Auch unsere Standards blieben wiederholt weit unter den Erwartungen, weil wir zu passiv agierten. Eine Viertelstunde vor Schluss bekamm Lennart Rusche dann doch einmal einen Schuss aufs Tor und dieses Mal verschlief er die Parade nicht und verhinderte somit einen dritten Gegentreffer (75.), was in Anbetracht unserer Überlegenheit auch einer mittleren Katastrophe entsprochen hätte...!

Nach einer "Judo-Einlage" auf der linken Außenbahn wurde Serkan Kacmaz von einem Verteidiger zu Boden gerissen (85.) und war sichtlich erbost und durch die eigene Unzufriedenheit, nur Reservist gewesen zu sein, auch unangepasst aufgebracht. Nach dem hitzigen Wortduell, wer die größeren Eier hätte, wurden beide Spieler in einem ansonsten sehr fariren Spiel für "5 Minuten" des Feldes verwiesen. Eine perfekte Entscheidung des (konsequenten) Unparteiischen, der die anschließende und unnötige Hektik, die sich von unserem Protagonisten vom Spielfeldrand auf das Spielfeld zu übertragen drohte, mit seinem verfrühten Abpfiff der Partie - immerhin drei Minuten vor Ablauf der Zeit - im Keim erstickte. In Anbetracht der klaren sportlichen Verhältnisse wahrlich vernünftig und weitsichtig. Kompliment. Dass sich ein Spieler bei eigener 8:2-Fürhung über das sicherlich dumme Foul seines Gegenspielers so aufregt, ist bei weitem weniger clever als durch sportliche Leistungen aufzufallen...! Die Konkurrenz schläft nicht - im Spiel wie im Training...!!!


Fazit: "Orange-Schwarz" festigt 2. Platz.